Schimpanse Menschenaffe Tierrechte

H.B.

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Jane Goodall und die Menschenaffen

Kürzlich tagte in Berlin der Weltkongreß der Humangenetiker. Hierbei ging es um die genetischen Ursprünge des Menschen und die besonders nahe Verwandtschaft des Menschen mit dem Menschenaffen. Der diesbetreffende Zeitungsbericht (“Die Welt” v. 3.4.04) schloß mit der Feststellung, dass “von einem genetischen Standpunkt aus betrachtet ...  wir (also die Menschen) im Wesentlichen afrikanische Menschenaffen” seien.

Wie menschlich sind Menschenaffen? Diese Frage kann wohl keiner kompetenter beantworten als die britische Affenforscherin Jane Goodall, denn sie war  - so eine Zeitungsüberschrift “unter Schimpansen zu Hause”.

 “Den größten Teil ihres Lebens hat sie regungslos im Wald gesessen: Rund 26 Jahre ihres Lebens verbrachte Jane Goodall damit, eine Horde wilder Schimpansen in den Urwäldern Tansanias zu beobachten. Sie war die Erste, die Affen in ihrer natürlichen Umgebung erforschte.

Als sie zum ersten Mal mit einem ihrer Schützlinge kommunizierte, war das für sie ein magischer Moment. Den ganzen Tag hatte sie einen Schimpansen- mann, den sie David Greybeard nannte, durch den Wald verfolgt. ´ Dann kam ich auf eine Lichtung, und plötzlich saß er dort und blickte mich an - ganz so,  als hätte er auf mich gewartet.` Als sie sich näherte, streckte er ihr plötzlich seine Hand entgegen und legte sie auf die ihre. ´ Es war, als würde uns eine uralte Brüderschaft verbinden.`” (“Berliner Zeitung” v. 3./4.4.04).

Von “Brüderschaft” mit Menschenaffen wollen sie, die Wissenschaftler, welche diese, dem Menschen so nahestehenden Tiere zu Tausenden in For- schungslabors verbrauchen, nichts wissen. Dadurch, dass sie die vermeintliche Einzigartigkeit des Menschen und damit dessen Abstand zu den Tieren wie ein religiöses Glaubensbekenntnis immer wieder hervorheben, versuchen sie, den Tieren alle Rechte abzusprechen und ihre Nutzung ( z. B. in Tierversuchen) zu rechtfertigen. Zu den (leider noch wenigen) Ausnahmen hiervon gehört Jane Goodall, zu deren 70. Geburtstag “Die Welt” (online 3.4.04) berichtete:

“ ´Ich `( so erinnerte sich Jane Goddall später) ´ war kein Wissen- schaftler, ich wollte kein Wisssenschaftler sein.... Ich wollte etwas über Schimpansen wissen.` Das Fehlen jeder Vorbildung habe ihr erst die neue Sicht auf die Menschenaffen ermöglicht. Als sie entdeckte, dass Schimpansen Werkzeuge anfertigen und benutzen, um beispielsweise Ameisen aus Baum- stämmen herauszuholen, und als sie beschrieb, wie Schimpansen Steine als Waffen benutzen, legte sie den Grundstein zu wissenschaftlicher Anerkennung....

Ihr (Jane Goodalls) erster Beitrag für die wissenschaftliche Zeitschrift ´Nature` wurde ihr zurückgeschickt. Die Worte ´ er ` und ´sie `für Schimpansen waren durchgestrichen und jeweils durch ´es `ersetzt (!) Indem Jane Goodall die Schimpansen von Gombe als Individuen betrachtete, verstieß sie gegen alle Regeln. Das schreckte sie nicht . Sie näherte sich den Tieren, die bis dahin als gefährlich galten, hautnah. Später nannte man das ´teilnehmende Beobachtung`.”

Jeder, der - wie Jane Goodall - Tiere intensiv “teilnehmend beobachtet”, wird früher oder später feststellen, daß er in jedem dieser Wesen ein einzigartiges Individuum, eine Persönlichkeit, vor sich hat. Das ist der erste Schritt zum Verständnis der Frage: “Warum Tierrechte?”

                                                                                                     H.B.
                                                                                                              

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