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H.B.

Tierrechte

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Tierrechte : Zoo

Verhaltensstörungen bei Zootieren

“ Je weiter eine Tierart in ihrem natürlichen Lebensraum umherstreift, umso eher kommt es bei der Zoohaltung dieser Tiere zu Problemen. Das berichteten die Verhaltensbiologen Ros Clubb und Georgia Mason von der University of Oxford im Wissenschaftsmagazin Nature.

Moderne zoologische Gärten bemühen sich, Tiere artgerecht zu halten. Dennoch kommt es etwa bei Löwen und Eisbären regelmäßig zu Verhaltens- weisen, die sie in der Natur nicht zeigen. Eisbären etwa, laufen im Zoo oft stundenlang an derselben Stelle hin und her. Das Gehege hat dabei oft nur ein Millionstel (!) der Fläche, die er (der Eisbär) in der Natur durchstreift.

Clubb und Mason haben am Beispiel von 35 Raubtierarten untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen diesen Problemen in der Gefangenschaft und dem natürlichen Platzbedarf der Tiere gibt. Die Forscher fanden heraus, dass jene Arten, die in der Natur weite Strecken durchstreifen, im Zoo viel häufiger in ihrem Gehege pausenlos auf- und abwandern als Arten mit kleineren Revieren. Solche gleichförmigen Bewegungen zeigen nach Ansicht der Zoologen mangeln- des Wohlbefinden an. Die Forscher aus Oxford schlagen deshalb vor, Arten mit großem Platzbedarf im Zoo deutlich größere Gehege anzubieten, oder deren Haltung allmählich ganz einzustellen.”
(Berliner Zeitung, 2./3.10.2003, S. 18)

Anm.: Obwohl es jeder Zoodirektor bestreiten wird, ist die Zoohaltung von Tieren mehr oder weniger Tierquälerei. Mit Tierrechten ist das Gefangen- halten von Tieren, deren Freiheitsberaubung, ohnehin unvereinbar. So hat die Tierschutzpartei, die sich als Teil der Tierrechtsbewegung versteht, in ihrem Grundsatzprogramm hierzu festgelegt: “ Zoologische Gärten können für eine Übergangsfrist als Unterbringungsort für ungewollte (insbesondere Exoten) und missbrauchte Tiere verwendet werden. Langfristiges Ziel ist aber die Abschaffung auch der Zoologischen Gärten.”

Um dieses Ziel, Abschaffung der Zoos, zu erreichen, ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, denn leider glauben noch zu viele “Tierfreunde”, daß Zoos dem Tierschutz dienen würden. Sie erkennen nicht (oder wollen nicht erkennen), daß wie dem Menschen so auch dem Tier ursprünglich ein natürlicher Drang nach Freiheit angeboren ist. Auch wenn manchen Zootieren der Freiheits- drang inzwischen weggezüchtet oder in anderer Weise gebrochen wurde, ändert es nichts daran, daß hier die Natur vergewaltigt wurde.

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß es kaum ein Jahrhundert her ist, wo in Europa Menschen aus Kolonialgebieten auf Ausstellungen öffent- lich vorgeführt und bestaunt wurden. Solche abscheulichen Darbietungen sind heute als eklatanter Verstoß gegen die Menschenwürde wohl nicht mehr möglich. Hingegen bei Tieren - wie zum Beispiel den Menschenaffen, die fast jeder Zoo gefangenhält - wird das leider immer noch weithin akzeptiert. “tierrechte-tv” sieht es deshalb als eine seiner Aufgaben an, gerade auch über diesen Mißstand die Öffentlichkeit aufzuklären.  > Fortsetzung
                                                                                                                                           H.B.